Eine 27-jährige Niederländerin ist Dienstagnachmittag in Sölden im Tiroler Ötztal von einer Kuh verletzt worden. Beim Abstieg der Alm “Gampe Thaya” hatte die Frau einen Wanderweg verlassen, um vier liegende Kühe zu fotografieren. Als sie sich den Tieren näherte, stand eine Kuh auf und stieß sie mit einem Horn in den Oberschenkel, berichtete die Polizei. Ihr 33-jähriger Begleiter aus Deutschland kam ihr zu Hilfe und brachte sie zurück auf den Wanderweg. Sie wurde von der Bergrettung versorgt und anschließend ins Spital geflogen.

Zahl von Zwischenfällen mit Kühen hat zugenommen

Es kommt immer wieder vor, dass Wanderer von Kühen angegriffen und verletzt werden. Kühe sind sicherlich nicht das gefährlichste Tier in der Alpen, doch Wanderer scheinen es nicht verstehen zu wollen: Die Alm ist kein Streichelzoo. Manche Bauern haben ihre Almen schon zurecht für Touristen gesperrt, weil sie nichts riskieren wollen. Denn immer wieder werden die Landwirte für die Fahrlässigkeit der Wanderer zur Verantwortung gezogen.

Die Zahl von Zwischenfällen mit Kühen hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Dafür gibt es mehrere Gründe. In fast allen Fällen sind Hunde im Spiel, die von den Tieren mit Wölfen gleichgesetzt werden. Speziell vor Mutterkühen, die ihre Kälber bedroht sehen, sollte Vorsicht geboten sein. Besonders problematisch ist es, dass immer mehr Wanderer mit Hunden unterwegs sind. Das erhöht das Konfliktpotenzial.

Wanderin vor Augen der Töchter von Kühen totgetrampelt

Erst Ende Juni kam es zu einem tragischen Unfall auf einer Alm im Pongau in Salzburg. Eine 40-jährige Einheimische und ihre beiden 20 und 23 Jahre alten Töchter waren mit zwei Hunden auf der Alm unterwegs. Eine Herde Mutterkühe attackierte die drei Frauen. Den beiden Töchtern gelang es dem Angriff zu entkommen. Für die Mutter kam jede Hilfe zu spät.