Brandenburg-Wahl: Marcel Fratzscher warnt vor AfD-Erfolg



In Thüringen stärkste Kraft, in Sachsen knapp hinter der CDU auf Platz zwei: Obwohl die AfD in beiden Bundesländern als gesichert rechtsextrem gilt, durchlebt sie bei den diesjährigen Landtagswahlen in Ostdeutschland einen Höhenflug. Wenn am Sonntag in Brandenburg ein neues Parlament gewählt wird, könnte sie auch hier die meisten Stimmen erhalten. Die Konsequenzen, die aus einer starken AfD resultieren, dürften die Menschen vielerorts zu spüren bekommen.

Top-Ökonom spricht von einem „Teufelskreis“

„Der Erfolg der AfD ist höchst schädlich für die Wirtschaft“, sagt Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), im Gespräch mit unserer Redaktion. Der Ökonom beschreibt einen „Teufelskreis“: Dort, wo es besonders viel Zustimmung für die Partei gebe, würden Fachkräfte und Unternehmen häufig abwandern. „Im Umkehrschluss steigt die Frustration derjenigen, die zurückbleiben.“ Von einer solchen Entwicklung profitiere wiederum die AfD.

Fratzscher spricht in dem Zusammenhang von einem „AfD-Paradox“. Viele Anhänger der Partei seien weniger gebildet, hätten ein geringeres Einkommen und lebten überproportional häufiger in strukturschwachen Regionen. „Die Wähler der AfD gehören daher zu jener Gruppe, die am stärksten unter der Politik der AfD leiden würde.“

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Laut Umfrage: Enges Rennen um Platz eins

Bei der Landtagswahl in Brandenburg zeichnet sich offenbar ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz eins ab. Laut dem ZDF-Politbarometer Extra liegt die AfD mit 28 Prozent nur noch knapp vor der SPD mit 27 Prozent. Demnach hat sich der Abstand zwischen den beiden Parteien zuletzt etwas verringert. In Thüringen war die 2013 gegründete AfD zum ersten Mal als stärkste Kraft bei einer Landtagswahl hervorgegangen.



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