Song zum Sonntag: Olivia Deans Zeit gehört ihr!



Olivia Dean fehlt in der poppig-souligen Nummer „Time“ die Zeit.

Olivia Dean: „Time“. Tausend Jahre sind ein Tag, haben die Kinder der Achtziger von Udo Jürgens gelernt. Zeit ist dehnbar, „time flexes like a whore“, wusste David Bowie. Aber Zeit ist knapp, auch für Olivia Dean, die Bowie selbstbewusst zu ihren Einflüssen zählt. Ein „you“ macht ihr diese streitig, sie ist zwar physisch bei diesem, mit dem Kopf aber noch eine halbe Welt weit weg. Es sei schwer zu widerstehen, was ihr da auf dem Silbertablett serviert werde, gesteht sie – man kann vermuten, dass sie die Früchte des Erfolgs meint. Mit ihrem Debüt „Messy“ startete die Britin vergangenes Jahr durch, spielt dieser Tage in den USA, Japan, China, Frankreich, Portugal, Spanien. Für den prestigeträchtigen Mercury Prize war sie nominiert – an einen Preisträger erinnert ihr soulig-poppiger Sound, Michael Kiwanuka, beide einen Tick laid back, als wäre Zeit etwas, womit man spielen sollte. Dass sich Dean gestresst fühlt, sich aufspalten würde, wenn sie könnte, um alles zu schaffen, lässt sich aus dem Refrain heraushören, wo die akustischen Gitarren von elektronischen abgelöst werden, die Drums Fahrt aufnehmen, Bläser urgieren. „It’s up to me to spend my time“, singt sie, und fordert: „I gave you yours, so give me mine.“ Recht so, denn zurückgeben kann ihr ihre Zeit niemand.

Den Song zum Sonntag küren allwöchentlich alternierend Thomas Kramar und Heide Rampetzreiter („Die Presse“) sowie Christoph Sepin, Michaela Pichler und Lisa Schneider (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at.

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