Osnabrücker Südkreis: Abiturienten verfilmen „Werwolf“ als Krimi


Eine Tote, eine Gruppe von Verdächtigen und die Feststellung: „Meine Damen und Herren, unter uns ist ein Mörder.“ So fängt der düstere Kurzfilm „Werwolf – der Fluch des Amors“ an, der im Oktober einen Preis beim Young Media Award in Osnabrück absahnte. Gedreht haben ihn Abiturienten aus Glandorf, Hilter und Bad Rothenfelde.

Das Besondere: Am Ende muss der Zuschauer selbst entscheiden, wer verurteilt wird. Spätestens dann erkennen Spiele-Kenner: Was hier verfilmt wird, ist das Rollenspiel „Die Werwölfe von Düsterwald“. Und es stimmt: Nach der Preisverleihung bekennen sich die Abiturienten als langjährige Fans des Spiels. „Wir spielen es sehr gerne und sehr oft“, so der 19-jährige Johann Peters, der das Drehbuch schrieb und Regie führte. „Heute Abend spielen wir auch wieder Werwolf“, sagt er und grinst. Was hat es mit dem Spiel auf sich?

„Werwolf“ ist Klassiker unter den Rollenspielen

Das Spiel „Die Werwölfe von Düsterwald“ kurz meist „Werwolf“ genannt, erschien erstmals 2001 beim Spiele-Vertreiber Asmodée. Es wurde in mehrere Sprachen übersetzt, von anderen Spieleherstellern adaptiert und hat mittlerweile Kultstatus. „Das Spiel ist immer noch enorm nachgefragt“, sagt Andy Petsch, Spiele-Experte und Geschäftsführer des „Spieltraum“ in Osnabrück.

Einordnen ließe es sich als sogenanntes Social-Deduction-Spiel. Das heißt, die Mitspieler erhalten Spielrollen und müssen während des Spiels in Gesprächen herausfinden, wer welche Rolle hat. „Es war das erste Spiel seiner Art“, erklärt Andy Petsch. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe dieser Art von Rollenspielen.

Was begeistert Kinder und Jugendliche an „Werwolf“?

„Es ist ein Spiel, bei dem man miteinander kommunizieren muss und sich absprechen muss“, erzählt die 19-jährige Marlene Hunke, die im Film „Werwolf – Der Fluch des Amors“ mitspielte, „Wir spielen es immer so, dass man sich auch Alibis ausdenken muss. Das ist immer sehr lustig.“ Die Idee für den Film entstand nach einer besonders spannenden Spielerunde auf einem Geburtstag der Freundesgruppe. Daraufhin setzte sich Johann Peters ans Drehbuch. In den Herbstferien wurde dann an vier Tagen gedreht.

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Beliebt ist „Werwolf“ auch auf Klassenfahrten oder anderen Jugendfahrten. Und zwar auch schon bei Grundschülern. „Ich finde toll daran, dass es spannend und auch etwas gruselig ist, weil man jederzeit getötet werden kann“, sagt zum Beispiel die neunjährige Teodora. Und sie hat auch gleich ein paar Tipps, wie man sich im Spiel am besten verhält: „Man sollte leise und unauffällig sein und nicht zu sehr schauspielern.“

Und in der Nacht: „Aufpassen mit Schmuck, das kann nämlich rascheln.“ Die zehnjährige Johanna spielt es mit ihren Freundinnen oft im Hort ihrer Schule. Sie erzählt: „Man weiß nicht, wer welche Rolle hat. Ich habe es schon mal mit 15 Kindern gespielt. Das war richtig cool.“

Der Film „Werwolf – Der Fluch des Amors“ ist auf YouTube zu sehen. Erraten Sie, wer der Mörder ist?

Mehr Informationen:

Zu Beginn des Spiels ziehen die Mitspieler verdeckt Rollen. Dabei gibt es die „guten“ Dorfbewohner und die „bösen“ Werwölfe. Außerdem gibt es Sonderrollen mit bestimmten Fähigkeiten. Während des Spiels geht es im Wesentlichen darum, in seine Rolle zu schlüpfen und herauszufinden, wer welche Rolle spielt.

Thematisch werden in mehreren Spielrunden Nächte nachgespielt, in denen Morde durch die Werwölfe geschehen. Dabei schließen alle Spieler die Augen und ein Erzähler leitet stimmungsvoll das Spiel an. Nacheinander ruft er bestimmte Spieler auf, die Augen zu öffnen und eine Aktion auszuführen. So können die Werwölfe in der Nacht – bei geschlossenen Augen der unschuldigen Dorfbewohner – auf ein Opfer zeigen, welches im Spiel stirbt und aus dem Spiel ausscheidet.

Die Spieler öffnen danach wieder die Augen und sammeln Hinweise und diskutieren, wer als Werwolf verurteilt wird. Dagegen versuchen die Werwölfe, als einzige zu überleben und den Verdacht von sich abzulenken. Gewonnen haben die Dorfbewohner, wenn sie die Werwölfe entlarven. Falls nicht, gewinnen die Werwölfe.



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